Geräuschangst bei Hund und Katze: Ursachen und Lösungen für Weihnachten und Silvester

Geräuschangst bei Hund und Katze: Ursachen und Lösungen für Weihnachten und Silvester

Geräuschangst bei Hund und Katze: Tipps für die kommenden Feiertage

Silvester steht vor der Tür. Während wir Menschen feiern, kann dieser Tag für unsere Haustiere eine echte Herausforderung sein. Geräuschangst bei Hund und Katze kann zu erheblichem Stress und sogar zu generalisierter Angst führen! In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen tierischen Familienmitgliedern ein stressfreies Silvester ermöglichst. Noch hast du Zeit zum Üben und Vorbereiten.

Was ist Geräuschangst?

Geräuschangst ist eine emotionale Schutzreaktion, ausgelöst von unerwarteten lauten Geräuschen, die dein Tier als Gefahr einordnet. Tust du nichts dagegen, kann sich die Geräuschangst bei Hund oder Katze verschlimmern. Sie übertragen diese auf ähnliche Geräusche und mit der Zeit entsteht eine sogenannte generalisierte Angst.

Hier ist eine Checkliste, um zu prüfen, ob dein Haustier unter Geräuschangst leidet. Bestimmte Verhaltensweisen in Verbindung mit Geräuschen können Anzeichen sein.

Geringgradige Stressanzeichen:

  • Unsicherheit
  • Übermäßiges Putzen bei Katzen


Stärkerer Stress:

  • Verstecken
  • Hecheln
  • Herzrasen
  • Schwitzige Pfoten
  • Bellen und Winseln / Miauen
  • Zerstörung von Dingen
  • Unsauberkeit
  • Panische Flucht
  • Aggression

 

Warum hat mein Tier Angst vor lauten Geräuschen? 

Hunde und Katzen haben ein viel feineres Gehör als wir, was sie grundsätzlich geräuschempfindlicher macht. Das Hauptproblem an Ereignissen wie Silvester ist jedoch: Je weniger klar dein Tier erkennen kann, was die Ursache des Geräusches ist, umso stärker der Stress. Und umso größer wird die Gefahr der Entstehung einer handfesten Geräuschangst. Darum ist es so wichtig, Stress zu vermeiden!

 

ACHTUNG

Manche Hundetrainer und Tierhalter raten, laute Strafen wie Klappern mit Dosen oder Klatschen zu verwenden. Ziel ist, dass das Tier bestimmte Verhaltensweisen zukünftig vermeidet. Allerdings besteht bei sensiblen Charakteren die Gefahr, dass sie den ausgelösten Schrecken mit dem jeweiligen Geräusch verknüpfen. Dies schafft einen ungünstigen Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Geräuschangst!

 

Was tun, um Geräuschangst bei Hund und Katze zu vermeiden?

 Don‘ts

  • Lass Jungtiere nie unbeaufsichtigt während vorhersehbarer Geräuschereignisse wie Feuerwerk. Konfrontiere sie nicht unbedacht mit lauten Geräuschen, um unvorhersehbare Reaktionen zu vermeiden.

 

  • Vermeide, dass Jungtiere in solchen Situationen mit geräuschängstlichen Tieren zusammen sind, um eine Übertragung der Angst zu verhindern.

 

  • Verwende keine Strafen, die dein Tier noch mehr ängstigen könnten. Sie verschärfen oft die Geräuschangst.


Schutzraum

Mache dein Tier mit einem Schutzraum vertraut. Hierzu gestaltest du einen speziellen Rückzugsort. Dieser liegt idealerweise im ruhigsten Raum der Wohnung. Das kann ein innenliegendes Bad ohne Fenster, ein Hauswirtschaftsraum im Keller oder ruhig gelegenes Zimmer ohne Durchgangsverkehr sein.

Hier kannst du deinem Hund eine Box anbieten, die er als Rückzugsort kennt. Für Katzen bieten sich Höhlen oder Kartons mit ihren Decken als Verstecke an.

An Silvester oder bei Gewitter kannst du dort die Rollläden herunterlassen und leise Musik anmachen. 

Wichtig ist: Dein Tier sollte diesen Rückzugsort bereits kennen und positiv verknüpft haben. Übe also rechtzeitig vor Silvester oder anderen Ereignissen!

 

Fokus verschieben

Hat dein Tier noch keine ausgewachsene Geräuschangst, kannst du den Fokus von den es verunsichernden Geräuschen weglenken. So hast du die Gelegenheit, positive Verknüpfungen zu kreieren. Hier eignen sich Spiele oder ein Verwöhnprogramm, je nachdem, was dein Tier am liebsten hat.

 

Was tun bei Angst vor Geräuschen, Böllern oder Lärm von Hund und Katze? 

Um die Geräuschangst deines Tieres zu verstehen, erstelle eine Liste der problematischen Geräusche. Ein Check beim Tierarzt hilft, festzustellen, ob es eine medizinische Ursache gibt. Überprüfe auch dein Training. Eventuell verstärkst du unbewusst die Geräuschangst. 

So hilfst du deinem ängstlichen Tier akut:

  • Teste, ob dein Hund oder deine Katze sich durch ruhige Berührung entspannt. Falls nicht, unterlasse sie.
  • Vermeide verbale Beruhigungsversuche, wenn sie keine positive Reaktion erzeugen.
  • Strahle Ruhe aus, um deinem Tier Halt zu geben.
  • Nutze die Anwesenheit eines entspannten älteren Tieres zur Beruhigung, falls möglich.

 

Gegenkonditionierung: Wie gewöhne ich meinen Hund oder meine Katze an laute Geräusche?

Verknüpfe die Geräuschangst deines Tiers neu mit etwas Gutem. Gewöhne dazu dein Haustier schrittweise an den Lärm, den es fürchtet und gestalte die Situation positiv.

Beginne mit geringer Lautstärke des Geräusches (beispielsweise von CD) und verwende Jackpot-Leckerlies für optimale Ergebnisse. Du kannst auch seine Lieblingsbeschäftigung und Spiele nutzen.

Wichtig zu wissen: Hier zählen Durchhaltevermögen und kleinschrittiges Vorgehen! Der Weg zum langfristigen Erfolg kann lang sein, je nach Sensibilität und Grad der Geräuschangst.

 

Denke an die Sicherheit:

  • In belastenden Situationen draußen sollte dein Hund an der Leine sein, um eine Flucht zu verhindern. Denn in Panik ist er taub für den Rückruf und kann in gefährliche Situationen geraten.
  • Reduziere vorübergehend Spaziergänge auf das Nötigste und beschränke den Freigang von Katzen bei angekündigten belastenden Geräuschen. Dies gilt besonders vom Silvestermittag bis einschließlich 1. Januar.

 

Medikamente und andere Unterstützung bei Geräuschangst 

Ist die Geräuschangst deines Tieres stark, scheue dich nicht, tierärztliche Hilfe zu suchen. Zur Verhaltenstherapie kann er angstlösende Mittel verschreiben.

ABER: Diese allein helfen nicht, sie sollen die Therapie unterstützen!

Zudem gibt es weitere Hilfsmittel wie das Thundershirt für Hunde. Hierbei handelt es sich um einen enganliegenden Body, der ähnlich einer Gewichtsdecke für Menschen beruhigen kann.

Ideal sind auch die CBD-Kekse für Hunde und Katzen. Sie reduzieren den Stress und damit gleichzeitig die Gefahr, die Geräuschangst weiter zu verstärken. Zum anderen unterstützen sie dein Geräusch-Training ideal. 

Achte darauf, dass du bei anstehenden stärkeren Lärmsituationen wie Silvester spätestens 10 Tage vorher mit der Fütterung der Kekse beginnst. Eine genaue Fütterungsempfehlung zum Beispiel für Silvester findest du hier

 

Fazit zur Geräuschangst von Hund und Katze 

Besonders Silvester kann für Haustiere eine stressige Zeit sein. Mit gezielten Maßnahmen kannst du dazu beitragen, ihre Geräuschangst zu minimieren.

Wichtig ist, schon jetzt vorbereitend zu planen und zu üben! Schaffe sichere Rückzugsorte, fördere positive Verknüpfungen mit Geräuschen und plane den Silvesterabend. Lass dein Tier nicht allein. Es wird dir dankbar sein und ihr beginnt gemeinsam das neue Jahr stressfrei.